Hallo Andreas, erstmal Danke für deine Zeit! 25 Jahre PLV, ein Vierteljahrhundert … Erzähl mal, wann bist du nach Passau gekommen?
Ich bin in Passau geboren, aufgewachsen und zur Schule gegangen.
Und wo hast du gewohnt in Passau?
Mein Elternhaus liegt im Stadtteil Haidenhof, in der Nähe der Wohnheime im Schönleitnerweg.
Klar. Das sagt mir natürlich was! Wann hast du dann mit Lacrosse angefangen?
Das war im Sommer 2001.
Und wie bist du bei Lacrosse gelandet? Ich kann mir vorstellen, dass ist etwas ungewöhnlich für einen gebürtigen Passauer zur damaligen Zeit …
Wer hat dich damals zum PLV gebracht?
Nach vielen Jahren im Jugendbereich des Mannschaftstennis, habe ich nach einem neuen Teamsport gesucht. Mit überschaubaren Fußball-Fähigkeiten fand ich bei meinen Recherchen unter den in der Region ausgefallenen US-Sportarten Lacrosse besonders interessant. Beim ersten Zuschauen auf dem zuletzt abgetragenen Rasenplatz in Kohlbruck wurde meine gleichaltrigen Mitinteressenten und mir dann auch gleich ein Stick in die Hand gedrückt zum Ausprobieren.
Ach, spannend! Weißt du dann zufällig auch noch etwas zur Vereinsgründung?
Nein, eigentlich nicht. Jugendarbeit war auch noch gar kein Thema. Vielleicht habe ich unbewusst mal die Passauer Lacrosse-Pioniere mit den Schlägern gesehen.
In meiner Vorstandszeit habe ich in den Vereinsunterlagen die Namen der Vereinsgründer gelesen. Leider habe ich mich mit den Gründungsmitgliedern nie ausgiebig austauschen können. Ich denke, dass damals die fehlende Anerkennung als Uni-Sportart, die Organisation der Trainingszeiten anfangs das Aufblühen der Sportart erschwert hat. Auch die Beschaffung von Ausrüstung war damals sicher auch nicht so leicht wie heutzutage.
Erfolgreich war der Vereins damals vereinzelt bei den DM-Quali-Turnieren und durch die Abstellung von Nationalspieler und -spielerinnen. Mehr weiß ich aber leider nicht.
Was war denn damals deine Position im Team?
Angefangen habe ich als Middie, vereinzelt bei Bedarf auch Attack, LSM oder Defensive. Am Ende bin ich auch regelmäßig als Goalie aufgelaufen.
Einmal alles bitte sozusagen (grinst). Was würdest du sagen, war damals euer größter Erfolg als Team?
Qualifizierung für die DM-Endrunde und Erfolge in der Danube Conference League.
Wie lange warst du dann für Passau Lacrosse aktiv?
Von 2001 bis 2004 habe ich in Passau gewohnt und intensiv am Vereinsleben teilgenommen. Während des Studiums in München habe ich mich sofern möglich aktiv eingebracht und bis ca. 2009 für Passau gespielt. Seitdem unterstütze ich den Verein noch indirekt bzw. als passives Mitglied.
Darüber freuen wir uns auch sehr – das ist nämlich nicht selbstverständlich! Wie ging es für dich dann nach Passau weiter?
Nach dem Maschinenbau-Studium habe ich mich in München beruflich mit Bremssystemen beschäftigt. Seit 2016 arbeite ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Darmstadt.
Und hast du bei deinen weiteren Stationen auch Lacrosse gespielt?
Nach bzw. neben meiner Zeit in Passau habe ich bis 2015 für München gespielt. Dort konnte die Mannschaft durch eine hohe Anzahl von Spielern auf einem sehr hohen Niveau spielen, welches die eigenen Fähigkeiten verbesserte.
Hattest du auch einmal Natio gespielt?
Nein, leider nicht. Den Sprung in die U21 für die WM 2003 habe ich leider nicht geschafft.
Andreas, gibt es einen unvergesslichen Passau Lacrosse Moment an den du dich gerne zurückerinnerst?
Keinen konkreten. Es waren so viele schöne Momente: die Passau Open, herrliche Weihnachtsfeiern, Sommer-Turnierfahrten, WG-Feiern …
Gibt es etwas, was du an Passau besonders vermisst?
Familiär und über Schulfreunde habe ich noch engen Kontakt nach Passau. Am meisten aus der Passau Lacrosse Zeit vermisse ich die geselligen After-Training-Sit-ins auf ein Bier in den WGs oder am Platz. In sehr schöner Erinnerung sind auch die Grill-Treffs auf der Uni-Wiese und die erlebnisreichen Lacrosse-Fahrten.
Herrlich – das muss sein und ist auch immer noch so! Sag uns, wann hattest du eigentlich das letzte Mal einen Lacrosse-Stick in der Hand?
2016 mit Kollegen in Darmstadt auf dem Abteilungsausflug. Ein Mini-Tor und ein Paar Mini-Sticks warten auch auf regelmäßigere Benutzung (lacht).
Und dein letztes Spiel?
Das muss circa 2014/2015 gewesen sein. Entweder für München in der Liga oder für Passau bei einem Turnier.
Wo bist du gerade und was machst du heute?
Aktuell wohne ich im Raum Regensburg und befinde mich gerade in der Endphase meiner Promotion. Ich bin verheiratet und seit kurzem Vater eines Jungen.
Glückwunsch dazu! Konntest du denn persönlich etwas für dich aus deiner Lacrosse-Zeit mitnehmen?
Die Bedeutung des Zusammenhalts und der Kommunikation im Team. Der regelmäßige Austausch mit der internationalen Lacrosse-Gemeinde auf Englisch hat mich bestens auf meine beruflichen Stationen vorbereitet. Die Schiedsrichtertätigkeit hat sicherlich auch meine Soft Skills verbessert.
Das kann ich so bestätigen. Gerade als Schiedsrichter lernt man wirklich viel was Kommunikation und Körpersprache angeht. Schaffst du es aktuell dann auch die Entwicklung von Lacrosse weiter zu beobachten?
Leider nein und wenn dann nur am Rande. Ich habe mich auf meine beruflichen Ziele und privaten Interessen fokussiert.
Was wünschst du Passau Lacrosse für die nächsten 25 Jahre?
Mitglieder- und spielerreichen Fortbestand und das Erreichen bisher unerfüllter Erfolge.
Und hast du auch eine Botschaft an die aktuellen Mitglieder?
Bewahrt das Vereinsleben als schöne, erhaltenswerte Institution. Ihr seid der Verein!
Habt den Mut, Verantwortung zu übernehmen und Veränderungen zum Wohle des Lacrosse und seiner Gemeinschaft in Passau einzuleiten.
Wenn du noch einmal für den PLV spielen könntest, was oder wer dürfte bei deinem Comeback auf keinen Fall fehlen?
Eine passable / passende Ausrüstung und körperliche Kondition … ein paar lauffreudige junge Spieler wären sicher gut, damit sich der Lacrosse Senior ausreichend Zeit auf der Bank gönnen kann und am Ende nicht vom Platz getragen werden muss (lacht).
(Lacht) Du bist jederzeit auf unserer Bank willkommen, Andreas! Vielen Dank für das Gespräch und deine Zeit!